DER WOLF IST NUMMER 1
12 Experten präsentieren die 100 wichtigsten Arten Österreichs
im neuen Jahrtausend
Bildtext:
Wolf (canis lupus) in Österreich bereits im vorigen Jahrhundert ausgerottet, zuletzt
im steirischen Wechselgebiet. Die Restpopulationen in Italien und die Vorkommen
in Slowenien und Kroatien breiten sich nach Schutzmaßnahmen aus.
In den letzten Jahrzehnten kamen dadurch immer wieder Wölfe nach Österreich,
die jedoch sofort abgeschossen wurden.
Eine selbständige Einwanderung und Ansiedelung in Östereich wäre ansonsten möglich.
Größte Bedrohung der Wölfe ist neben der Jagd die Kreuzung mit Haushunden.
Hugo Portisch: "Ohne Wölfe gäb es keine Hunde. Ohne Hunde gäb es weniger Freude in
unserem Leben. Auch gäbe es keine Blindenhunde und keinen Kommissar Rex im TV.
So sind wir den Wölfen eine sichere Heimat schuldig. Daß sie den Menschen anfallen,
ist eine Mär, was sie den Bauern wegfressen, kann ersetzt werden: mit einem
Bruchteil der vielen Millionen, die wir pro Jahr für Hunde- und Katzenfutter
ausgeben".
Günther Luschinger: "Der Wolf wird in den nächsten Jahren vermehrt in Österreich
auftauchen; und zwar aus Ländern kommend, in denen er eine große Symapthie genießt.
Italien - nicht gerade ein Vorzeigeland in Sachen Naturschutz - schützt seine
Wölfe auf vorbildliche Weise und ist mit ihnen auch mythologisch positiv verbunden (Romulus und Remus).
Aber auch in Slowenien, Kroatien, Slowakei und neuerdings auch in Ungarn
haben sie gute Chancen, sich zu vermehren.
Bei uns genießt der Wolf leider nur wenig Sympathie. Dabei macht der Wolf
wie man aus den oben genannten Ländern weiß, extrem wenig Probleme.
Es ist wohl die größte Herausforderung für den Naturschutz in diesem Jahrtausend,
die bei uns extrem weit verbreitete Angst vor dem "bösen" Wolf abzubauen.
(Quelle: Magazin "Universum", Ausgabe Nr. 12, Dez. 99/Jan. 2000)
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