PROJEKT WESTPOLEN



Über das Märchen von Rotkäppchen und dem bösen Wolf kann Peter Nawrath (32) nicht mal mehr müde lächeln. "Wölfe sind nicht böse. Es sind schöne und sehr scheue Tiere." Er muss es wissen, denn er kennt Hunderte. Wölfe sind Nawraths Leidenschaft.

Und das seit vielen Jahren. Auf eigene Kosten flog er schon nach Kanada, um dort wild lebende Wölfe zu zählen. Er erforscht das Leben der Wölfe, arbeitet in der 1991 gegründeten "Gesellschaft zum Schutz der Wölfe" mit. Jetzt leitet der Wolfsfreund aus Eschweiler selber ein Forschungsprojekt, das "Projekt Westpolen".

Dieses Projekt wurde ins Leben gerufen, um Herkunft und Verhalten von Wölfen zu erforschen, die von Polen aus nach Deutschland einwandern. Die Ansiedlung kann so besser unterstützt werden.

Berater aus Kanada

Nawrath ist der Leiter des Forschungsprojektes, Projektberater ist Professor Paul Paquet, Angestellter bei WWF Kanada, ein Biologe und langjähriger Freund der Gesellschaft. Paquet wird als "Supervisor" das Projekt begleiten. Seitens polnischer Wolfsschützer ist die zoologische Abteilung der Universität Posen mit Professor Bereszynski dabei aktiv.

Zornig macht es Peter Nawrath, daß trotz strenger Schutzbestimmungen immer wieder einzelne Wölfe, die in Deutschland gesichtet werden, abgeschossen werden - ein Zeichen, daß über Wölfe immer noch viel Unsinn kursiert. "Viele Tierarten könnten von der Existenz des Wolfs profitieren," sagt er. "Und der Mensch täte mit der Sicherung des Wolfsbestandes auch etwas für die Natur." Zu Vorträgen, beispielsweise an Schulen, sei er gerne bereit.

(Quelle: Aachener Nachrichten v. 19.8.1999)

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